Rassimus im Rat der Stadt Lüneburg

In Deutschland wird rassistische, antisemitische und rechte Gewalt selten als solche benannt. Die Morde des NSU, der Anschlag auf die Synagoge in Halle und die rassistischen Morde in Hanau waren nicht die ersten ihrer Art, sondern stehen in einer langen Kontinuität rechter Anschläge und Morde. Durch die Arbeit vieler Angehöriger, Freund*innen und Aktivist*innen rückte die Gewalt in den letzten Jahren jedoch stärker in die Öffentlichkeit. Diese Gewalt als das zu benennen was sie ist, stellt das Mindeste dar, was Staat und Gesellschaft den Betroffenen schulden… und ist noch lange nicht genug. 

Dass weiße, christliche Deutsche dazu nach wie vor nicht in der Lage sind und stattdessen lieber Opfer zu Tätern machen und umgekehrt, bewies der Lüneburger Bürgermeister Ulrich Mädge (SPD) am 04. Februar diesen Jahres. Bei der wiederholten Diskussion um den Seebrücke Antrag, die Stadt zum sicheren Hafen zu erklären, hielt Mädge eine ca. 10minütige Rede. Sie enthielt unter anderem folgende Passage:  Continue reading “Rassimus im Rat der Stadt Lüneburg”

Abtreiben ist okay!

Antifeminist*innen und selbsternannte “Lebensschützer*innen” sind auf dem Vormarsch und nehmen immer größeren Einfluss auf  öffentlichen Debatten und politische Entscheidungen, in Deutschland und auf der ganzen Welt. Dem setzen wir entgegen:

ABTREIBEN IST OKAY!
Niemand sollte sich für eine ungewollte Schwangerschaft oder eine Abtreibung rechtfertigen müssen.

Dieses Anti-Stigma-Plakat gibt einen kurzen Überblick über die Lage in Deutschland (Finanzierung, Rechtslage, Versorgung und Gesundheit) und eine Schritt für Schritt- Anleitung für akut betroffene Menschen, die nach der sogenannten Beratungsregelung abtreiben. Es ist geeignet für WG’s und sämtliche politische Orte, wo es dann…

Continue reading “Abtreiben ist okay!”

Kennenlern- und Strukturtag am 24. Januar

Sonntag, 24. Januar – 12 -17 Uhr – via Zoom

Liebe Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans und agender Leute die Lust haben auf gemeinsame feministische Theorie & Aktionen in Lüneburg: Wir laden euch ein!

Gerade ist es besonders schwierig zusammen zu kommen und aktiv zu werden. Deshalb wollen wir uns einen ganzen Tag Zeit nehmen um uns kennenzulernen, das Bündnis und das vergangene Jahr vorzustellen und zu planen wie (unter den Umständen der Pandemie) der kommende Feministische Kampftag am 8.März gestaltet werden kann!

Du hast den Anschluss oder die Übersicht verloren, oder kommst neu dazu? – Vorstellung des Bündnisses & der Struktur mit Zeit für Fragen, wir bringen uns auf einen Stand von „Was bisher geschah“ bis zu Plänen für den 8. März.
✨Start 12:00 Uhr
Continue reading “Kennenlern- und Strukturtag am 24. Januar”

Transfeindlichkeit an der Uni Lüneburg

Wir veröffentlichen hier unsere gemeinsame Stellungnahme zum Statement des Präsidiums zu Liberalität, Gleichbehandlung, Respekt für Geschlechtervielfalt in der Hochschule:

Der AStA der Uni Lüneburg, das Bündnis Feministischer 8. März Lüneburg, QuARG und der Checkpoint Queer e.V. begrüßen das Statement der Universität zu geschlechtlicher Vielfalt vom 3.12.2020. Doch auch wenn Selbstverpflichtungen und die Erarbeitung eines transsolidarischen Leitbildes ein wichtiger Schritt für den Diskriminierungsschutz sind, machen wir an dieser Stelle darauf aufmerksam, dass sich trans, inter und nicht-binäre Menschen an der Universität Lüneburg heute nicht ausreichend willkommen fühlen.

„Jegliches diskriminierendes und verletzendes Verhalten gegenüber TIN* Personen wird an dieser Universität nicht geduldet“, heißt es im Statement. Aber was bedeutet diese Selbstverpflichtung für den konkreten Umgang mit diskriminierendem Verhalten gegen trans, inter und nicht-binäre Personen (TIN*)?
Continue reading “Transfeindlichkeit an der Uni Lüneburg”

Geschlecht und radikal linke Szene

Der folgende Text ist ein Redebeitrag, den wir als Bündnis auf unserer Demonstration “Feministisch kämpfen – Patriarchat wegfegen” gehalten haben. Nach einiger Zeit in der Schublade, hatten wir ihn eigentlich auf der gleichnamigen Demonstration unserer Genoss*innen der Feministischen Antifa Hamburg halten wollen. Durch die Pandemie hatten wir uns kurzfristig entschieden die gemeinsame Anreise und Beteiligung auf ihrer Demonstration abzusagen und stattdessen eine eigene Demonstration in Lüneburg anzumelden.

„Wir würden ja gerne mehr Frauen in der Gruppe haben aber es gibt einfach keine Frauen die Lust auf links-radikale Politik haben“. Diesen Spruch kennen viele von uns Frauen, Lesben, trans, inter und nicht-binären Personen – abgekürzt FLINT. 

 Was dabei als radikal gilt, sind Ausdrücke von Stärke, Aggression, Risikobereitschaft und Härte gegen sich selbst. Ausdrücke also, die mit Männlichkeit verknüpft sind. Die mit männlicher Sozialisierung erlernt werden. Anforderungen die in der binären Geschlechterordnung an Männer gestellt werden. Weil Radikalität als Ideal einer linken Praxis gilt werden diese Anforderungen in der linken Szene übernommen. Damit wird Männlichkeit idealisiert. Nicht als wichtiger Teil radikaler Praxis gilt dagegen Emotionale Arbeit, self care, Verletzlichkeit und Zweifel. Alles Dinge die mit Weiblichkeit assoziiert werden. Weiblichkeit wird jedoch zusätzlich auf 2 weiteren Ebenen systematisch abgewertet.
Continue reading “Geschlecht und radikal linke Szene”