Jeder Feminizid ist ein Feminizid zuviel!

Am 15. April kam es zu einem Femizid an Besma Akinci in Einbeck. Dazu teilen wir hier mit euch eine gemeinsame Stellungnahme mit den Genoss*innen und Freund*innen von „Gemeinsam Kämpfen“:

Wir sind zutiefst bestürzt, traurig und wütend über die Nachricht, dass am Mittwoch, den 15. April, die 27-jährige Besma Akinci in Einbeck bei Northeim getötet worden ist. Besma war Mutter von drei kleinen Kindern und wurde offenbar von Cemal Akinci (55 Jahre), mit dem sie verheiratet war, ermordet.
Besma Akinci war gezwungenermaßen aufgrund des 74. genozidialen Massakers aus Şengal nach Deutschland geflohen. Unser tiefstes Beileid sprechen wir der Familie, Angehörigen und Freund*innen von Besma Akinci aus. Geschlechterbasierte Gewalt in Zeiten von Covid-19. Die Coronakrise ist keine „neue“ Realität sondern eine Demaskierung der Realität: verschiedene Formen von Gewalt, die Frauen* ohnehin im kapitalistischen Patriarchat erfahren, werden unter den derzeitigen Umständen von Isolation und gesamtgesellschaftlicher Unsicherheit noch verstärkt. Wir müssen die Morde an Frauen*, auch in Zeiten von Corona, als das bezeichnen, was sie sind, nämlich Feminizide.

Der Begriff Feminizid beschreibt die strukturellen Gegebenheiten, die dazu beitragen, dass Frauen* aufgrund ihres Geschlechts Gewalt erfahren, bis hin zur Ermordung. Wir leben in einer patriarchalen Gesellschaftsordnung, die Feminizide auf unterschiedlichen Ebenen begünstigt, sei es die juristische Straffreiheit, die soziale Straffreiheit oder die politische Unsichtbarkeit. All das führt zur Normalisierung der gewaltvollen Zustände, zum Wegschauen, Schweigen und schließlich Verstummen.

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