Am 1. Mai, dem Internaltionalen Kampftag der Arbeiter*innenklasse haben wir als Bündnis eine gemeinsam Kundgebung organisiert. Hier lest ihr unsere Pressemitteilung:
“Heute sind 32 Frauen, Lesben, inter, nicht-binären und trans Personen (im Folgenden: FLINT*) an der Kreuzung zwischen Soltauer und Uelzener Straße um zu zeigen: Feminismus heißt Arbeitskampf, Arbeitskampf heißt Feminismus. Als Bündnis “Feministischer 8. März Lüneburg” gehen sie heute für einen feministischen 1. Mai auf die Straße und machen auf geschlechterspezifische Ausbeutung von FLINT* aufmerksam. Bei der angemeldeten und genehmigten Kundgbeung werden Sicherheitsabstände gewahrt und Infektionsschutzauflagen eingehalten. Mira T., eine der Protestierenden, unterstreicht: “Trotz und gerade wegen der COVID-19 Pandemie ist es uns wichtig am Tag der Arbeiter*innenklasse auf die Straße zu gehen: Diese Krise verschärft unsere Ausbeutung und Unterdrückung!”
Luca F. erklärt: “Sogenannte systemrelevante Berufe werden zu einem Großteil von FLINT ausgeübt. Bei schlechter Bezahlung – und ohne Corona auch ohne Annerkennung. Und auch zu Hause tragen wir die Krise. Kindererziehung und Betreuung, Abwasch und Essen kochen – Hausarbeit ist nicht gerecht verteilt! Diese Ungerechtigkeit ist keine Kleinigkeit, insgesamt arbeiten Frauen etwa 9 Stunden mehr im Haushalt, jede Woche. Rosen und Klatschen reichen da nicht.”
Die Feminist*innen nennen diese Art von Arbeit Care- oder Sorgearbeit. Das beschreibt alle Tätigkeiten die FÜR andere Menschen getan werden. Also Beispielsweise die Betreuung und Pflege von Senior*innen und Kindern. Hausarbeit meint alle Arbeit, die im Haushalt stattfindet. Also Beispielsweise der Abwasch, Kochen und das Bad putzen. Diese Arbeit wird in den meisten Haushalten von FLINT* Personen unbezahlt geschultert, aber auch da wo Haus-, Care- und Sorgearbeit Lohnarbeit ist, arbeiten zum Großteil FLINT*. Zum Beispiel als Haushaltshilfe, private Pflegekraft oder Erzieher*in. In diesen besonders schlecht bezahlten Jobs zeigt sich aber nicht nur geschlechterspezifische sondern besonders auch rassistische Ausbeutungsverhältnisse. Schwarze, Indigene und Personen of Colour (BIPoC) die ohnehin von Rassimsus in der Gesellschaft und im Arbeitsleben betroffen sind, arbeiten oft in diesen besonders prekären Arbeitsbereichen und insbesondere Arbeitsmigrant*innen aus Mittel- und Osteuropa baden die aktuelle Krise der Pflege- und Sorgearbeit unter COVID-19 aus. Daher fordern die Feminist*innen ein Ende der sexistischen, rassistischen und klassitischen Mehrfachdiskriminierung in bezahlter und unbezahlter Arbeit.
Sophie K. führt aus: “In den letzten Wochen habe sich viele Probleme, die der Kapitalismus schafft, zugespitzt. Deswegen fordern wir umso lauter: Solidarität mit allen auf deren Rücken diese Pandemie ausgetragen wird – gleiche Rechte und Bezahlung für alle! Eine Normalität gab es nie: Auch in Zeiten vor Corona mussten viele für den Wohlstand weniger schuften – deswegen gelten unsere Forderungen heute und darüber hinaus – solange bis sie endlich umgesetzt werden!””
Danke an alle die da waren und auch an das Pfelgebündnis, das sich mit einem Redebeitrag eingebracht hat!