Worterklärungen

Deutsch:
FLINTA*

Die Abkürzung ist der Versuch vom Patriarchat betroffene Personengruppen zu benennen. Natürlich ist diese Betroffenheit unterschiedlich, das gilt für Indivdiuen und für die Personengruppen. Die Abkürzung soll also versuchen Unterschiede nicht in einem Wort ganz unsichtbar zu machen, aber trotzdem den Zusammenhang deutlich machen. Die Sammlung ist dabei auch nicht vollständig, sie hat sich über Jahrzenhte verändert und wird sich auch in Zukunft verändern. Dabei wurden die Abkürzungen nicht einfach willkürlich getauscht sondern oftmals haben sie sich aus praktischen und theoretischen Auseinandersetzungen ergeben in denen Personen für ihre Sichtbarkeit und Anerkennung gekämpft haben. 

Zu allen Buchstaben: 
F – steht für alle Frauen
L – steht für alle Lesben (1)
I – steht für inter* Personen. Inter* beschreibt Menschen, deren geschlechtliches Erscheinungsbild bei der Geburt, hinsichtlich der Chromosomen, der Keimdrüsen, der Hormonproduktion und der Körperform nicht nur eindutig binär zugeordnte werden konnte.
N – steht für nichtbinär (engl. non-binary) und beschreibt Personen, die sich außerhalb der Zweigeschlechtlichkeit (Man / Frau) verorten.
T – steht für trans* Personen. Als trans* beschreibt sich Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, dem sie nach der Geburt zugeordnet wurden. Als Oberbegriff fasst trans* eine Vielzahl geschlechtlicher Identitäten. Trans* beschreibt Personen, deren Geschlecht jenseits des Geschlechtes liegt, das ihnen bei ihrer Geburt zugeordnet wurde. Zum Beispiel eine Frau, die aufgrund ihrer körperlichen Merkmale bei der Geburt (“Es ist ein Junge!”) als männlich kategorisiert wurde. Was sie aber nicht ist. 
A – steht für ageschlechtliche oder agender Personen, also Menschen die sich keinem Geschlecht zuordnen.
*  – steht in unserem Verständnis als Platzhalter für weitere vom Patriarchat betroffene Menschen, die wir bisher nicht genannt haben und damit auch für die prinzipielle Unabgeschlossenheit dieser Konstruktion, die sich mit unserem Verständnis und den Verhältnissen verändert.
(1) Wer jetzt verwirrt ist, dass es doch um Geschlecht und nicht um Sexualität ginge, und Lesben doch eigentlich Frauen wären: das stimmt nicht ganz. Einmal ist die Unterscheidung Geschlecht/Sexualität ein Konzept das sich historsich durchgesetzt hat, die Unterscheidung ist also kein Fakt sondern Gegenstand von Aushandlungen, z.B. darum was legal ist und was nicht. Bewegungegschichtlich haben lesbische Theoretikerinnen und Lesbengruppen sich explizit nicht als Frauen verstanden und autonom organisiert. Frauen war für sie ein Begriff der auch eine betsimmte romantisch/sexuelle Orientierung an Männern einschloss und deshalb eine andere Position im Patriarchat. Darüber hinaus können sich Menschen als lesbisch und gleichzeitig nicht als Frau identifizieren.

Andere Abkürzungen, die weniger Menschen bezeichnen, sind: FINTA*, FLINT*, FLIT*, FrauenLesben

Frauen*: Frauen mit einem Sterchen zu versehen kann unterschieldiche Gründe haben. Oft wird das Sternchen benutzt um die Bezeichnung inklusviver zu machen. Zum Beispiel soll betont werden, dass trans* Frauen mitgemeint sind. Das ist strukturell transfeidlich, weil es ja bedeuten würde, Frauen würde grundsätzlich erstmal nur cis Frauen meinen. Diese Kritik wird seit Jahren Jahren von trans* Frauen formuliert und muss ernstgenommen werden. Manchmal soll das Sternchen auch noch mehr vom Patriarchat betroffene Gruppen einschließen. Allerdings bleibt dieses “mehr” unkonkret und macht die besonderen Situationen gleich. An wen wurde beim schreiben gedacht, wer ist wirklich gemeint und wie wir der Text gelesen, wer wird beim Lesen vorgestellt? Die strukturelle Unsichtbarkeit von ohnehin marginalisierten Grruppen wird also nur widerholt. Alle im Begriff Frau* zusammenzufassen funktioniert nicht nur für viele Personen nicht (weil sie keine Frauen sind), es erhält auch die sprachliche Binarität (Zweiteilung) der cis-hetero Norm aufrecht. Menschen die schon im Alltag gewaltvoll in das binäre System Frau/Mann eingeordnet werden, werden sprachlich quasi wieder zu Frauen gemacht. Alle anderen Personen werden mit ihren Anliegen dem der “Frauen” sprachlich untergoerndet. Auch wenn es anders gemeint und genutzt ist, sollten wir schon auf Grund der Wirkung die Schreibweise Frauen* streichen. 

Allgemein: 

Die verschiedenen Bezeichnungen von Gruppen in feministischen Kämpfen sollen dabei helfen, genauer zu begreifen, wer gemeint ist. Unterschiedliche Bezeichnungen haben deshlab ihre Berechtigung. Manchmal meinen wir vielleicht Frauen, manchmal nur inter, nichtbinäre und trans Personen, manchmal meinen wir cis Frauen usw. Außerdem hat wir uns ausdrücken nicht zu letzt etwas damit zutun, welche der vielen Diskussionen um solche Begriffe wir kennen und welche Auseinandersetzungen wir bereits geführt haben. 

Wir als Bündnis benutzen FLINTA* weil das den Stand unserer Diskussion spiegelt. Wir sind offen für Kritik und Anmerkungen, denn viele Dinge kennen und wissen wir noch nicht. Außerdem wollen wir die Abkürzung so weit wie möglich weitertragen, auch und gerade weil sie vielleicht erstmal Fragen aufwirft. Um die Sichtbarkeit davon zu erhöhen, das Lesben, inter, nichtbinäre, trans und ageschlechtliche Personen vom Patriarchat betroffen sind, egal ob sie Frauen sind oder nicht. 

Wir wollen antifeministischen Argumentationen, die die feministischen Kämpfe (um Räume, um Ressourcen, gegen Gewalt und gegen patriarchale Normen) unsichtbar und die dahinter liegenden Bedürfnisse deligitimieren, klar widersprechen. Es geht nicht “nur um Sprache”. Sprache ist kein nur, sondern ein Teil der gewaltvollen patriarchalen Ordnung, die wir angreifen müssen. Und wir wollen weit mehr als Sternchen. Aber unsere Politik braucht ein Verständnis der Verhältnisse. Und dieses Verständnis braucht eine Sprache. Klar dass die konservativen Kräfte, die diese Verhältnisse beschützen wollen, unser Anliegen diffarmieren möchten. Aber wenn ihr mit uns zusammen diese Verhältnisse umstützen wollt, dann lasst uns gemeinsam von einander lernen und eine Sprache dafür finden.

trans*

Als Trans* bezeichnen sich Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, dem sie nach der Geburt zugeordnet wurden. Als Oberbegriff fasst Trans* eine Vielzahl geschlechtlicher Identitäten.Trans ist Latein für jenseits. Trans* beschreibt Personen, deren Geschlecht jenseits des Geschlechtes liegt, das ihnen bei ihrer Geburt zugeordnet wurde. Zum Beispiel eine Frau, die aufgrund ihrer körperlichen Merkmale bei der Geburt (“Es ist ein Junge!”) als männlich kategorisiert wurde. Was sie aber nicht ist.

 Trans*mensch/ Trans*person/ Trans*: Diesen Begriff verwenden Menschen, die sich als trans* identifizieren, sich aber nicht notwendigerweise einem binären Geschlecht zuordnen. (auch trans Mensch / trans Person / trans)

Transfrau/ trans Frau: Eine Frau, der bei der Geburt das Geschlecht “männlich” zugewiesen wurde.

Transmann/ trans Mann:  Ein Mann, dem bei der Geburt das Geschlecht “weiblich” zugewiesen wurde.

transgender/ transident: Die Begriffe machen deutlich, dass es bei Geschlechtlichkeit um eine Frage der Identität geht und betonen die soziale Dimension von Geschlecht.

Gender und Sex: „Gender“ und „Sex“ sind zwei englische Begriffe, die das biologische und das soziale Geschlecht benennen. In machen Fällen kann diese Unterscheidung hilfreich sein. Allerdings lassen sich biologische und soziale Zusammenhänge nicht ohne weiteres voneinander trennen: Einerseits ist Biologie als „Lehre vom Leben“ immer auch ein sozialer Prozess der Produktion von Wissen. Und andererseits ist das, was sozial ist, immer auch eine körperliche und materielle Realität. Es ist also nicht so einfach… Wichtig: Von “Sex” lässt sich nicht auf “Gender” schließen und umgekehrt. Eine trans Frau hat einen weiblichen Körper, unabhängig davon, wie dieser aussieht!

transsexuell: Der Begriff wird als Selbstbezeichnung verwendet, ist aber missverständlich, da er nichts über die sexuelle Orientierung von Menschen aussagt (“sexus” lat. für Geschlecht). Auch dient die Bezeichnung „transsexuell“ teils dazu, Trans*menschen, die eine operative Angleichung des Geschlechts durchgeführt haben von Trans*menschen, die nicht operiert sind, zu unterscheiden.

Die Unterscheidung von Transsexualität und Transgender kann dazu führen, dass eine Wertigkeit zwischen Menschen, die sich für operative Maßnahmen (und Hormonbehandlungen) entschieden haben und solchen, die das nicht tun oder können, aufgemacht wird. Aber: Wie eine Person transitioniert und ob sie trans ist, ist unabhängig davon, welche Maßnahmen ergriffen werden. Die Transition ist ein persönlicher Prozess, bei dem es kein “richtig” oder “falsch” gibt. Transsexualität (“Transsexualismus”) wird im ICD-10-Diagnoseschlüssel der WHO unter “Störungen der Geschlechtsidentität” als psychische Erkrankung geführt. Das Transsexuellengesetz (TSG) regelt, welche Menschen ihren Namen- und Personenstand zu welchen Bedingungen ändern lassen können und ist ein Beispiel für strukturelle Transfeindlichkeit. Die Kritik am Transsexuellengesetz zielt grundsätzlich auf die Annahme ab, der Staat könne das Geschlecht einer Person bestimmen.

* (Trans-Sternchen): Das Sternchen weist auf die Vielzahl der Geschlechtsidentitäten und Selbstbezeichnungen hin. Es steht sowohl für Menschen, die sich als trans Männer, Trans*frauen, transident oder einfach als trans verstehen und schließt zudem auch Menschen ein, die sich mit keiner der obigen Kategorien identifizieren.

gelesenes Geschlecht: Obwohl der Geschlechtsausdruck in vielen Fällen darauf hindeutet, wie sich eine Person identifiziert (und angesprochen werden möchte), kann geschlechtliche Identität nicht von außen bestimmt werden. Um transparent zu machen, dass es sich um Zuschreibungen handelt, wenn über Menschen als Frauen, Männer, oder nicht-binäre Personen geredet wird, obwohl ihre geschlechtliche Identität nicht bekannt ist, kann von dem “gelesenen Geschlecht” gesprochen werden. Bsp. “Heute waren nur Personen da, die ich als weiblich gelesen habe.” statt “Heute waren nur Frauen da.” oder “Ich werde oft als Frau gelesen. Meine Geschlechtsidentität ist aber nicht-binär und ich benutze er/seine oder keine bzw. andere Pronomen.”

binäres Geschlechtssystem: Viele (vor allem westliche) Gesellschaften gehen davon aus, dass es nur zwei Geschlechter gibt und dass diese sich gegenseitig ausschließende Gegensätze darstellen. Die Binarität von Geschlecht setzt sich mit der Annahme durch, dass alle Menschen sich entweder als ‚männlich‘ oder ‚weiblich‘ kategorisieren lassen. Intergeschlechtliche und nicht-binäre (Trans*)Personen werden dabei von vornherein ausgeschlossen. Die Durchsetzung des binären Geschlechtssystems ist diskriminierend und gewaltvoll. Besonders schwerwiegend sind operative Eingriffe bei Säuglingen und Kindern, um diese einem binären Körperbild anzugleichen.

Transition: In Bezug auf Trans*Identitäten bezeichnet die Transition alle Maßnahmen und Schritte, die unternommen werden, um sich von dem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht wegzubewegen und sich auf die eigene Geschlechstidentität zuzubewegen. Die Transition kann als Phase, als eine Reihe von Ereignissen oder als lebensbegleitender Umstand erfahren und individuell gelebt werden. Der Begriff verweist auf medizinische und rechtliche Schritte, die zur Angleichung des Geschlechts beitragen. Aber er lässt sich auch auf innerliche Prozesse, etwa das Entwickeln eines Selbstverständnis als trans oder das Verändern von Verhaltensformen anwenden und umfasst auch innere und äußere Coming-Outs.

Maßnahmen zur Angleichung äußerlicher Körpermerkmale: Operationen (Mastektomie, Phalloplastik, Neo-Vaginen, Facial Feminization…),  Hormontherapien, Logotomie (Veränderung der Stimme), Binder und Tucks (Abbinden von Brüsten und Penissen) Wichtig: Vorschriften und Vorstellungen dazu, wie eine Transition verlaufen sollte und welche (operativen) Maßnahmen ergriffen werden sollten, um zu transitionieren sind oftmals durch die Logik des binären Geschlechtersystems geprägt. Aber: Die Transition ist ein persönlicher und individueller Prozess, bei dem es kein “richtig” und “falsch”/ “ganz” oder “gar nicht” gibt. Nicht alle Trans*Personen wollen medizinische Eingriffe.

Geschlechtsangleichung: Der Begriff beschreibt hormonelle und operative Maßnahmen, mittels derer eine Person sich äußerlich an das Geschlecht angleicht, mit dem sie/er/hen sich identifiziert. Früher wurde “Umwandlung” statt “Angleichung” benutzt. Der Begriff impliziert jedoch, dass etwa trans Frauen keine Frauen sind, sondern erst in Frauen umgewandelt werden müssen. Sie sind aber Frauen – egal ob oder welche Maßnahmen sie ergreifen, um ihre äußerlichen Geschlechtsmerkmale anzugleichen. (Gleiches gilt für Trans*männer und nicht-binäre Trans*personen.)

Coming-Out: Inneres vs. Äußeres Das innere Coming-Out beschreibt den Zeitpunkt oder den Prozess, bei dem sich eine Person selbst darüber bewusst wird, dass sie trans ist. Das äußere Coming-Out beschreibt die Situation, in der eine Person anderen mitteilt, dass sie trans ist.  Äußere Coming-Outs sind nie abgeschlossen, da sich trans Personen immer und immer wieder mit Situationen konfrontiert sehen, in denen sie ihr Trans*-Sein thematisieren müssen (bspw. im Zuge einer medizinischen Behandlung). Wichtig: Geschlechtsidentität ist privat. Wenn sich eine Person dir gegenüber als trans* benennt, darfst du diese Information nicht ohne Zustimmung an andere weitergeben!

cis: Cis ist Latein für “diesseits” und der Gegenbegriff zu Trans*. Menschen die cis sind, wurde bei der Geburt das Geschlecht zugewiesen, mit dem sie sich später auch identifizieren. Um zu betonen, dass trans keine Abweichung vom “Normalzustand” ist (und daher mit einer Extra-Vorsilbe gekennzeichnet werden muss) ist es wichtig, Cis-Geschlechtlichkeit als solche zu benennen. / Cis-Geschlechtlichkeit ist in den meisten Gesellschaften ein Privileg und es ist wichtig, dies anzuerkennen und entsprechend zu handeln.

Cis-Frau: Eine Frau, der bei der Geburt das Geschlecht “weiblich” zugewiesen wurde und die sich mit dieser Kategorisierung identifiziert.

Cis-Mann: Ein Mann, dem bei der Geburt das Geschlecht “männlich” zugewiesen wurde und der sich mit dieser Kategorisierung identifiziert.

Tansflagge: Die gängige Transflagge wurde 1999 von der trans Frau Monika Helms designt. Hellblau steht für männlich, rosa für weiblich. Das Weiß steht für Menschen, die sich nicht im binären Geschlechtersystem verorten.

Transsymbole: Das Transsymbol (⚧) ist eine Kombination aus Mars- und Venussymbol, welche Weiblickeit und Männlichkeit symbolisieren. Zusätzlich hat es noch einen dritten Arm, der nicht-binäre Geschlechter repräsentiert.

Transfeindlichkeit: Transfeindlich sind Hass, sowie Vorurteile und Diskriminierungen, die sich gegen Trans*menschen wenden. Transfeindlichkeit ist gewaltvoller Audruck der Durchsetzung des binären Geschlechtersystems und wird durch den biologistischen und essentialistischen Fehlglauben gestützt, dass soziales und biologisches Geschlecht sowie Geschlechtsidentität immer ineins fallen und Geschlecht deshalb anhand von eindeutigen körperlichen Merkmalen feststellbar sei. Das ist nicht der Fall. Transfeindlichkeit muss als eine strukturelle Diskriminierung verstanden und eingeordnet werden. Das heißt: Transfeindlich sind nicht nur einzelne Personen in bestimmten Situationen. Transfeindlichkeit ist systematisch in westlichen Gesellschaften eingeschrieben, z.B. durch Gesetze, Sprache, gesellschaftliche Normen, die Unsichtbarkeit von Transpersonen im öffentlichen Leben uvm. Transfeindlichkeit ist historisch gewachsen und kulturell unterschiedlich.

Transphobie: Transphobie ist ein Begriff, der ähnlich wie Transfeindlichkeit verwendet wird. Allerdings ist er missverständlich, denn es geht nicht um eine „Angst“ (gr. phobia) oder etwas, das Menschen nicht kontrollieren können. Es steht eine Haltung dahinter, die angreifbar ist.

Trans*misogynie: Bei Misogynie handelt es sich um Frauenfeindlichkeit und um die Abwertung der Frau (gegenüber dem Mann). Gesellschaftlich sind damit oft nur Cis-Frauen gemeint. Misogynie ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt und eng mit der Hierarchie von Mann und Frau im binären Geschlechtersystem verbunden.Trans*misogynie umfasst jede Art von Diskriminierung gegen Personen, die bei der Geburt als nicht weiblich eingeordnet wurden, sich aber als weiblich identifizieren bzw. dem femininen Geschlechtsspektrum zuordnen. Es sind somit nicht nur Trans*frauen betroffen, sondern auch genderqueere bzw. gender non-conforming Menschen. Trans*misogynie ist eine besondere Art der sexistischen Marginalisierung. Bezeichnet wird eine sich überschneidende gesellschaftliche Unterdrückung: Die Diskriminierung als trans*, sowie die Diskriminierung als Frau. Wie einzelne Personen Trans*misogynie erleben, kann auch von weiteren Formen der Diskriminierung wie Rassismus, Diskriminierung aufgrund von Be_hinderungen (auch HIV/ AIDS), Religionszugehörigkeit, Alter oder des Ausübens von Sexarbeit abhängen. / Trans*frauen stellen die „natürliche Ordnung“ des binären Geschlechtersystems und damit eine Hierarchisierung der Geschlechter in Frage. Menschen, die die Überlegenheit des männlichen Geschlechts verinnerlicht haben, nehmen Trans*frauen deshalb als Bedrohung wahr. / Trans*frauen sind in hohem Maße von trans*misogynen Angriffen betroffen. Mehr als andere gesellschaftlichen Gruppen sind sie körperlichen Angriffen, Vergewaltigungen und Morden ausgesetzt.

TERF (Trans* Exclusionary/Erasing Radical Feminism): TERF ist eine radikalfeministische Strömung, deren Vertreter*innen davon ausgehen, dass binäre Geschlechtlichkeit eine biologische Tatsache ist. Diese Annahme („Frauen sind nur Menschen mit Vulva/Uterus/Monatsblutungen”) zielt darauf ab, Trans*frauen ihre Geschlechtsidentität als Frauen abzusprechen.  Weil sie mit männlichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden, gelten Trans*frauen in der Logik der TERF als Männer. Statt anzuerkennen, dass Trans*frauen im besonderen Maße unter dem Patriachat und dem binären Geschlechtersystem leiden (siehe Trans*misogynie) werden sie von Schutzräumen und frauenfördernden Maßnahmen im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit ausgeschlossen. TERF ist also nicht nur eine radikale Auslegung dessen, was es bedeutet, Frau zu sein. TERF zielt darauf ab, das Leben von Trans*frauen unmöglich zu machen. Seine Vertreter*innen verbreiten gezielt Fehlinformationen und tragen zur Stigmatisierung von Trans*frauen bei, während sie sich selbst als Opfer darstellen. -> TERF ist keine legitime Haltung, es ist ein Angriff auf das Leben von Trans*frauen, Aktivist*innen und eine solidarische Gesellschaft. 

Engslish

FLINT* is short for women, lesbian, inter, non-binary, trans. We want to mark with the * that the term is not complete and can be extended.

FrauenLesben makes it clear that not all women are heterosexual, i.e. they are not all into men! And that lesbians have always been part of women’s groups.

Inter: “The term intersexuality refers to biological characteristics of gender differentiation. Intersexual bodies therefore have characteristics of both the female and male sex.” (https://www.im-ev.de/intersexualitaet/)

Non-binary: describes persons who are located outside the bisexuality (man/woman).

Trans is Latin for beyond. Trans describes persons whose gender is beyond the gender that was assigned at birth. For example, a woman at whose birth the doctor said: “You are a boy”, which she is not.